Berlin, 30.6.-02.07.2016

Über Wissenschaft reden

Sprachgebrauch, Darstellungsform und Adressierungsstruktur der deutschen Wissenschaftsprosa um 1800

Im Laufe des 18. Jahrhunderts wird an deutschen Universitäten das Lateinische in der Lehre zunehmend durch die deutsche Sprache ersetzt. Die gegenüber den westeuropäischen Nationen bis heute oft als verspätet empfundene Entwicklung steht am Beginn der steilen Karriere des Deutschen als Sprache der Wissenschaft, die durch das gesamte 19. Jahrhundert bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts anhält. Dieser Entwicklung korrespondiert v.a. im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts eine umfassende Krise des überlieferten Modells der “Gelehrsamkeit”, die eine Neuausrichtung des Wissens erfordert. So werden die Disziplinen, die sich nun als “Wissenschaften” verstehen, grundlegend reformuliert, die Universität wird als Ort von “Bildung” und “Forschung” neu begründet. Die Tagung will diese beiden Entwicklungen – Sprachumstellung und epistemologische Zäsur – historisch wie systematisch aufeinander beziehen.

Das Programm dieser Veranstaltung am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL) in Berlin finden Sie hier

Organisatoren: Claude Haas und Daniel Weidner.